Causa Strache überstrahlt die gesamte Parteienkommunikation in Österreich Die freiheitliche Partei Österreichs kommt nicht zur Ruhe. Grund ist der anhaltende Konflikt mit ihrem einstigen Aushängeschild, Heinz-Christian Strache, und seiner Frau Philippa. Das Zerwürfnis wirkt sich auf die Online- und Social-Media-Präsenz der FPÖ so stark aus, dass es mittlerweile mehr Beiträge zur Familie Strache als zur FPÖ selbst gibt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Medienresonanzanalyse des »OBSERVER«, der die Präsenz beider rivalisierenden Seiten in den letzten 30 Tagen (09.09. – 08.10.2019) untersuchte. In absoluten Zahlen wiedergegeben: Es gab in dem untersuchten Zeitraum 78.300 Online-Beiträge, in denen Strache vorkam, hingegen nur 38.500 Partei-Erwähnungen ohne Strache. Ein detaillierter Blick auf die Chronologie der letzten Ereignisse unterstreicht, wie sehr die Skandale rund um die Familie Strache die Parteikommunikation der FPÖ beherrschten. Am 24.09. etwa – dem Tag der Veröffentlichung des Spesen-Skandals – gab es nur 15,4% Parteiartikel ohne „Strache“. Am 01.10. – dem Tag, an dem der Ex-Vizekanzler seinen endgültigen politischen Rückzug verkündete – waren es sogar nur 4,8%. Als seiner Frau am 08.10. vorübergehend der Einzug in den Nationalrat verwehrt wurde gab es 10,9% FPÖ-Erwähnungen ohne „Strache“. Selbst an dem Tag der Nationalratswahl (29.09.) gab es nicht mehr als 19,3% FPÖ-Nennungen ohne „Strache“. Doch nicht nur die Berichterstattung über die FPÖ wird von der Causa Strache dominiert. Auch die anderen Parteien kamen für den Zeitraum der letzten 30 Tage zu keiner größeren Medienpräsenz. 40,4% und somit fast die Hälfte der gesamten politischen Berichterstattung in Österreich drehte sich um die FPÖ und die Familie Strache. Selbst der klare Sieger der Nationalratswahl, die ÖVP, hatte mit 31,8% das Nachsehen, gefolgt von den Grünen mit 14,3%, der SPÖ mit 10,2% und den NEOS mit 3,3%. Es bleibt abzuwarten, ob die Emanzipation der FPÖ von ihrem ehemaligen Chef in den nächsten Monaten medial gelingen und sich der Schwerpunkt der politischen Berichterstattung in Österreich wieder verlagern wird. »OBSERVER« wird die Entwicklung für Sie weiter verfolgen.