Die Tonalität in den österreichischen Medien Kaum jemals waren die Medien so in Aufruhr wie in diesen Tagen. Selten bewegt die Berichterstattung so viele Bürgerinnen und Bürger. Um ein Gesamtbild zu erhalten, hat das Team der Media Intelligence Agentur »OBSERVER« die Informationsflüsse in den Medien qualitativ und quantitativ analysiert. Unter Beobachtung standen sämtliche Clippings des gestrigen Tages aus den österreichischen Tageszeitungen. Die Clippings untergliederten wir thematisch in nationale (Ibiza-Skandal, Misstrauensvotum, Regierungssturz) und internationale Politikthemen (EU-Wahl). Die Erkenntnisse der über 400 Artikel sind, dass sich die österreichische Medienlandschaft auf die nationalen Themen konzentriert und somit die internationale Berichterstattung zur EU-Wahl größtenteils verdrängt hat. Wie zu erwarten konzentriert sich die negative Berichterstattung auf die FPÖ (negative Aussagen in 61,4 % der Berichte). Jedoch auch die SPÖ (44,78 %) und die ÖVP (32,22 %) werden bei den nationalen Themen mit einem außergewöhnlich hohen Negativanteil bedacht.    Die Grünen profitieren in ihrem Anteil an der Gesamt-Berichterstattung von der positiven Berichterstattung über die überraschend starken Ergebnisse bei den EU-Wahlen. So behandeln 18,35 % der Berichte über internationale Themen die Grünen. Bei der Analyse des Sentiments konnten die Grünen zu 99,76 % positive oder neutrale Berichte auslösen.   Zweiter Gewinner auf Ebene der internationalen Berichterstattung ist der EU-Wahlsieger ÖVP, dessen Medienecho über internationale Themen (EU-Wahl und andere Aktivitäten, vor allem als Regierungspartei) zu 84,45 % positiv oder neutral besetzt sind. Nur in Randbereichen spielen die Regierungskrise, das Ibiza-Video, der damalige Koalitionspartner FPÖ und das Misstrauensvotum in diese Berichterstattung hinein.    Besonders auffällig ist der Hinweis in den Nachrichten, dass die ÖVP und Ex-Kanzler Kurz bald ein Comeback feiern könnten bzw. die Unterbrechung des Erfolgslaufes eine strategische wäre.    Weitere Detail-Auswertungen können auf Nachfrage zugänglich gemacht werden.